ich bewundere die Welten, die ich nicht kenne

ich bewundere all die, die ihr Bett nach dem Aufstehen sofort machen

ich bewundere all die, die den Staub auf dem Möbel sehen

ich bewundere all die,  die morgens für was auch immer  eine Stunde im Bad  verbringen

ich bewundere all die, die  ungeschminkt sich nicht auf die Strasse trauen

ich bewundere all die, die anderen Menschenleben leben

ich bewundere all die, die jedes Jahr in den gleichen Ort Urlaub verbringen

ich bewundere all die, die morgens mit leeren Magen das Haus verlassen

ich bewundere all die, die Arbeitssorgen nicht nach Hause mitnehmen

ich bewundere all die, die ohne Liebe auskommen

ich bewundere all die, die sich selbst ernst nehmen

ich bewundere all die, die shoppen zum Hobby bezeichnen

 

Heimatgefühl

 

ich bewundere all die, die  Heimatverbundenheit nicht spüren

ich bewundere all die, die Festlichkeiten ohne Festlichkeitsoutfit feiern

ich bewundere all die, die ohne Tiere im Leben auskommen können

ich bewundere all die, die im Kino kein Popcorn brauchen

ich bewundere all die, die sich virtuelles Leben zum normalen veschaffen

ich bewundere all die, die über  Träume nicht sprechen möchten

ich bewundere all die, die eigenen Arbeitgeber hassen

ich bewundere all die, die noch nie Geld für Unsinn ausgegeben haben

ich bewundere all, die die beim ersten Weckerklingel aus dem Bett raushüpfen

ich bewundere all die, die Musik auf der Haut nicht spüren

ich bewundere all die, die kein Kopfkino abspielen

ich bewundere all die, die nur realistisch denken

ich bewundere all die,  die ein normales Leben besitzen

Zu letzt bewundere mein kompliziertes Selbstbild.